Ungewöhnlich gut: Der Labradorit mit flachen Rechtecken als Kette. Foto: Lambach Es gibt Steine, die haben eine ganz besondere Anziehungskraft: Bei den Mineralientagen im Herbst zum Beispiel wurde diese Kraft ganz deutlich: An einem der vielen Stände in der Messehalle, bunt und voller Mineralien, hing er. Einer von vielen, aber der, der sich mir aufdrängte: Der Strang mit den rechteckigen Labradoriten – schillernd in seinem typischen Farbenspiel. Ich ging vorbei, schaute weiter, doch es half alles nichts: Ich musste wieder zurück. Wie magnetisch angezogen von diesem Stein.
Ja, der Labradorit ist mein Lieblingsstein. Es gibt edlere, natürlich (und die sind zweifelsohne sehr schön). Aber der Labradorit ist ein besonderer Stein. Mit ihm hat meine Schmuckstrickerei sich weiter entwickelt - in der Kombination von Silber und Edelsteinen. In einem Heft hatte ich eine Kette mit Steinen gesehen, die einfach faszinierend waren. Auch hier blieb der Gedanke haften, daraus wurde eine Idee, die Beschäftigung mit Steinen. Und das Staunen über die Dinge: Das fing beim Namen an: Labradorit – ein Stein wie ein Hund? Ein Laberstein? Spricht man dann zuviel? Natürlich nicht. Der Name bezieht sich auf den ersten Fundort – vor rund 250 Jahren wurde er erstmals auf der kanadischen Halbinsel Labrador gefunden. Von seinem blau-grau-grünen Schimmern stammt der Ausdruck labradorisieren – der dieses besondere Farbspiel beschreibt, das entsteht, wenn sich die Lichtstrahlen in den Lamellen des Steins brechen.
Also kaufte ich den ersten Strang Edelsteine - nicht ahnend, dass noch viele folgen würden. Die Labradorit-Kette war nicht lange fertig, da ergab sich aus einem Rest gestricktem Silber fast zwangsläufig die Kombination mit Steinen, Perlen, Glaskugeln. Eine Schatzkiste tat sich auf: Damit eröffneten sich tausende Möglichkeiten zur Gestaltung von gestrickten Ketten.
Der Labradorit wurde ein (fast) ständiger Begleiter. An einem Tag am Meer zeigte er mir auch, dass es stimmt, was man von ihm sagt: Dass er sich seiner Umgebung anzupassen vermag. In der Tat war mein Armband nach diesem Tag auf See deutlich schillernder: Das (Büro)-Grau war verflogen, die Seine leuchteten eindeutig mehr blau. Beeindruckend, was Steine können. Sie sollen ja noch viel mehr können – aber das ist ein ganz anderes Thema.